Bonuszahlungen in der Pflege dürfen kein Strohfeuer sein

24.04.2020

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Freien Wohlfahrtspflege NRW begrüßt die angekündigten Bonuszahlungen für Mitarbeitende in der sozialen Arbeit und benennt einige Bedingungen. „Corona-Prämien müssen solidarisch finanziert werden, also aus Steuern und Versicherungsbeiträgen. Sie dürfen nicht zu Lasten von Bewohnerinnen und Bewohnern aus Pflegeheimen gehen“, fordert der LAG-Vorsitzende Dr. Frank Johannes Hensel.

„Auch sollte diese Zusatzleistung allen zu Gute kommen, die sich um die Pflege und Betreuung von hilfebedürftigen Menschen verdient machen – sowohl in den ambulanten als auch stationären Diensten der Alten-, Behinderten- und Wohnungslosenhilfe“, so Hensel.

Bonuszahlungen dürften, so Hensel, „kein Strohfeuer sein – eine einmalige Belohnung und dann ist alles wieder gut. Es gilt, die Bedingungen z. B. in der Pflege stabil zu verbessern“. Die Krise führe die enorme gesellschaftliche Relevanz dieser Berufsgruppen vor aller Augen, sagte Hensel. „Boni dürfen jetzt nicht zum Feigenblatt für eine andauernde gesellschaftliche Unterbewertung von Pflege- und Betreuungsleistungen werden.“

Die gemeinnützigen Wohlfahrtsverbände betreiben allein in Nordrhein-Westfalen 1331 stationäre Pflegeeinrichtungen, in denen über 100.000 pflegebedürftige Menschen leben, dazu 885 ambulante Pflegedienste. Hinzukommen mehr als 800 Einrichtungen des gemeinschaftlichen Wohnens in der Behindertenhilfe und Hunderte von ambulanten Diensten für Menschen mit Behinderung.

Die Dienste und Einrichtungen dieser Verbände arbeiten gemeinnützig, sind unabhängig von Finanzinvestoren und abzuführenden Gewinnen. Bundesgesundheitsminister Spahn räumte unlängst ein, dass Gewinnmaximierung in der Pflege quasi zwangsläufig zu Lasten der Pflegebedürftigen oder des Personals gehen muss. In Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände sind die Löhne in der Regel besser als im Branchendurchschnitt.

Pressemitteilung als PDF

Weitere Nachrichten

Meldung vom 25.07.2024
Die kleinen englischen Zwergponies wurden mit einer großen Freude empfangen. Frau Weidemann und ihre "Therapieponies aus der Hansestadt Breckerfeld" waren bei allen Bewohnern und Bewohnerinnen willkommen. Die kleinen Ponies gingen ruhig und freundlich zu den Bewohnern und Bewohnerinnen, sie ließen sich gerne streicheln und waren neugierig auf die Menschen im Hause. Ohne Scheu und doch mit viel Einfühlungsvermögen vermochten es die kleinen Tiere, sich in die Herzen aller Bewohner und Bewohnerinnen zu schleichen.weiterlesen
Meldung vom 24.05.2024
Der AWO Bezirk Westliches Westfalen hat ein Projekt ins Leben gerufen, um seine Auszubildenden besser zu unterstützen. Unter dem Motto „Lass uns reden!“ können sich die Berufs-Einsteiger vertraulich an Torsten Jaspers wenden, wenn es mal schwierig wird. weiterlesen
Meldung vom 26.03.2024
Am Internationalen Tag gegen Rassismus haben sich sie AWO-Seniorenzentren einiges einfallen lassen, um zu protestieren. weiterlesen
Meldung vom 19.03.2024
Am Tag gegen Rassismus (21. März) setzen AWO-Seniorenzentren und Pflegeschulen mit Politiker*innen ein Zeichen gegen rechts weiterlesen